Holzhäuser in Hellerau
Nach dem 1. Weltkrieg herrschte große Wohnungsnot und Baumaterialien wie Ziegeln, Kalk und Zement waren knapp. So entstand die Idee, schnell zu errichtende Holzhäuser aus Fertigteilen zu entwickeln. Auch die Deutschen Werkstätten in Hellerau trugen maßgeblich dazu bei und waren so erfolgreich, dass ein Hellerauer Straßenzug zum Ausstellungsgelände mit Musterhäusern wurde. Beim unter dem Namen De-We-Plattenhaus vertriebenen Produkt, 1925 entworfen von Bruno Paul und hergestellt von den Deutschen Werkstätten, half eine weitgehende Vereinfachung und Typisierung der Elemente, den Verkaufspreis der Gebäude zu senken.
Holzhäuser aus Fertigteilen
Nach dem 1. Weltkrieg herrschte große Wohnungsnot und Baumaterialien wie Ziegeln, Kalk und Zement waren knapp. So entstand die Idee, schnell zu errichtende Holzhäuser aus Fertigteilen zu entwickeln. Wenig bekannt ist, dass auch die Deutschen Werkstätten in Hellerau maßgeblich dazu beitrugen. Von den zwischen 1921 und 1937 realisierten 80 Holzhausentwürfen entstanden allein 20 in Hellerau. 1920 bereiteten sich die Deutschen Werkstätten auf den Holzhausbau vor. Ein erster Musterbau fand großes Interesse und 1921 waren die ersten acht Häuser fertiggestellt. In den folgenden Jahren entwarfen namhafte Architekten wie Adelbert Niemeyer, Bruno Paul, Hans Poelzig, Richard Riemerschmid und Heinrich Tessenow die Gebäude.
Musterhaus-Gelände in Hellerau
Die hohe Zahl neuer Bestellungen machte bald den Aufbau einer eigenen Produktionslinie notwendig. Ab 1934 diente dann der Hellerauer Straßenzug Am Sonnenhang mit mehreren Musterhäusern als Gelände für die Ausstellung „Die neue Zeit“, die für eine Welle internationaler Begeisterung sorgte. Beworben wurden die Häuser mit der Arbeit deutscher Hände, die deutschen Familien eine neue Heimat gebe. Es entstanden 15 Gebäude für Nutzer aus den „einfachsten bis zu den reicheren Verhältnissen“. Beim unter dem Namen De-We-Plattenhaus vertriebenen Produkt, 1925 entworfen von Bruno Paul, half eine weitgehende Vereinfachung und Typisierung der Elemente, den Verkaufspreis der Gebäude zu senken. Das war wichtig, denn schließlich mussten die Käufer neben der Herstellung und Montage der Fertigteile auch die Fundamente, die sanitäre Einrichtung, Heizung und Elektrizität finanzieren.
Maschinelle Vorfertigung mit individueller Note
Das Verdienst des Hellerauer Holzbaukonzepts im deutschen Fertighausbau zwischen 1920 und 1940 liegt in der Kombination von Vorfertigung und individueller Note. Dabei wurden zwar ländliche Bauweisen als Anregung genutzt, doch die maschinelle Vorfertigung erforderte neuartige Konstruktionen, z. B. durch einen mehrschichtigen Wandaufbau, zudem musste das gesamte Gebäude gleichmäßig beheizbar sein. Die verwendeten Materialen waren größtenteils schlichte einheimische Hölzer, die auch für den Ausbau und die Möblierung genutzt wurden, vorrangig Fichte.